Was ermöglicht das RPA Seminar? Stellen Sie sich einmal vor: Ein toller Tag! Sie bekommen den neuen Job in der Stadt Ihrer Träume und schauen sich nach einer Wohnung um. Für diese haben Sie natürlich gewisse Ansprüche – gute Lage, geräumig, nicht zu teuer. Diese Daten geben Sie nun in einen Filter ein und bekommen als Resultat eine ergiebige Liste verfügbarer Immobilien inklusive aller relevanten Eckdaten präsentiert.
So einfach könnte die Wohnungssuche der Zukunft aussehen; kein Durchforsten unzähliger verschiedener Websites wäre mehr nötig. Was es dafür braucht? Innovative Ideen und das Know-How technisch versierter Menschen wie hier von den Seminar-Teilnehmer:innen Barbara Demendi, Markus Kudela und Aron Szabo, um die entsprechenden Prozesse automatisiert von Robotern durchführen zu lassen.
Wie kann ich mir ein solches Seminar vorstellen?
Roboter erleichtern schon heute zahlreiche Routine-Prozesse wie den obigen. Daher bekamen auch in diesem Semester 24 Studierende der Fakultät für Informatik und Mathematik im Sommersemester bereits zum dritten Mal die Möglichkeit, im Rahmen des Wahlpflichtfaches „Robotic Process Automation“ herauszufinden, welche ungelösten Probleme es in diesem Bereich gibt, um dafür automatisierte Prozessabläufe zu kreieren.
Anfangs erfolgt eine theoretische Einführung in die Thematik. Relativ schnell geht es jedoch ans Eingemachte: Die Studierenden lernen das UiPath Tool kennen und finden sich in mehreren Kleingruppen zusammen, um Lösungen für reale Use Cases zu entwickeln. In der letzten Online-Sitzung des Semesters stellten die sie dann ihre Ergebnisse in einem Pitch vor.
Dazu gehört die Erklärung, wie sie beim Programmieren des Roboters vorgegangen sind und weshalb die von ihnen gewählte softwarebasierte Umsetzung sinnvoll ist. Doch mit dem rein technischen Part ist es nicht getan; die Projekte sollten auch möglichst in der realen Arbeitswelt bestehen können. Daher war die Entwicklung dazu passender Geschäftsmodelle inklusive Wirtschaftlichkeitsberechnung ebenfalls ein Thema der Vorträge.
Die Seminar-Projekte
- Amazon Invoice Automation: Vereinfacht den Nachweis versteuerbarer Anschaffungen über Amazon durch automatisierte Rechnungserstellung. Von Nina Grabow, Philipp Keidler & Markus Vierheilig.
- Order Automation Industry: Bestellprozess ist fehleranfällig, zeitaufwändig und kostenintensiv, automatisierte Lösung löst diese Probleme & vereinfacht Dokumentation. Von Oglou Oumout Giasar, Tolga Kayapinar & Teodora Pencheva.
- Payroll Automation: Gehaltsabrechnungen werden automatisch erstellt, da gerade in Kleinbetrieben diese Aufgaben noch einzeln manuell durchgeführt werden, was Zeit kostet und fehleranfällig ist. Von Dominik Moelter & Daniel Richter.
- Filter Bot: Automatisierte Rechnungserstellung für den Großhandel, der verschiedene Rechnungen & Positionen übersichtlich und automatisch auflistet. Von Enes Aksakal & Ganna Minakova.
- Immo Robo: Siehe obiges Szenario. Von Barbara Demendi, Markus Kudela & Aron Szabo.
- Know-Your-Customer Check: Untenstehend näher beschrieben. Von Marc Hennig, Lisa Kothgasser & Pia Lippert.
- Point-of-Sale Roboter: Ähnlich wie Team 2 haben sich Athanassios Fuqi, Manuel Genster & Susanne Moelter dem automatisierten Bestellprozess gewidmet, jedoch im Warenhandel statt in der Herstellungsindustrie.
- Dormatically: Automatisierte Verifizierung von Mietzahlung studentischer Wohnungseinrichtungen, um den Prozess schneller und weniger fehleranfällig zu gestalten. Von Mateo Rodic, Promwat Angsuratanawech & Enis Tola.
- Email Customer Support: Siehe untenstehend beschrieben. Von Doan Pham Yen Oanh, Paulina Fessl, Kerem Oeztuerk.
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Die praxisnahe Einführung in UIPath hat mir die Möglichkeit gegeben einen guten Überblick über das Thema Robotic Process Automation zu gewinnen. Die Arbeit im Team war tolle und praxisnahe Ergänzung zum Seminar.
Marc Hennig, Seminarteilnehmer & Student der Wirtschaftsinformatik
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Welchen Herausforderungen haben sich die Studierenden gestellt?
Der Pitch der studentischen Projekte am Ende des Seminars war spannend. So wählte beispielsweise das Team aus Marc Hennig, Lisa Kothgasser und Pia Lippert den Use Case von Unternehmen, welche sich einem Audit unterziehen müssen. Diese sind per Gesetz dazu verpflichtet, Daten über ihre Geschäftskontakte bereitzustellen, zu analysieren und auszuwerten, um Betrug auszuschließen. Mit dem “Know-Your-Customer” Roboter soll dies vereinfacht werden, da er automatisch die Identitätsprüfung, und alle weiteren relevanten Daten dokumentiert und bewertet.
Jana Bulkin als Lehrbeauftragte sowie der IT-Spezialist Francesco Menniti von der integrationWorks GmbH bewerteten anschließend die studentischen Konzepte. Die Dozentin betont, wie hoch der generelle Standard aller Seminar-Projekte war. Die Studierenden freuten sich über das theoretische Wissen, für welches sie dann gleich praktische Anwendung finden konnten. So haben Dominik Möltner und Daniel Richter eine automatisierte Lösung für die Erstellung von Lohn- und Gehaltsabrechnungen entwickelt, da diese ein perfektes Beispiel wiederkehrender, regelbasierter und strukturierter Prozesse darstellt.
Aber auch alle anderen Use Cases können sich sehen lassen. Da gibt es zum Beispiel den Roboter, der bei der automatisierten Inventur nach einer Verkaufsabwicklung in einem Warenhaus hilft oder den Chat-Bot, der im Customer Support selbstständig filtert, ob und wie er selbst Fragesteller:innen helfen kann und im Zweifelsfall die Anfrage weiter leitet.
Dies sind nur vier der insgesamt neun Projekte, deren Qualität den Genannten in Nichts nachsteht, jedoch den Rahmen hier sprengen würden. Das super Ergebnis zeig uns wieder einmal: So muss praxisnahes Lehren und Lernen aussehen.
All diese Projekte sind tolle Ideen, die das Potenzial in sich tragen, den Arbeitsalltag signifikant zu erleichtern. Ein voller Erfolg für alle Beteiligten. Wenn auch Sie sich in diesen Themen bei einem Seminar oder Workshop weiterbilden möchten oder bereits reale Vorstellungen von den zu automatisierenden Prozessen haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir helfen Ihnen gern bei der Realisierung und verbinden Sie mit den jeweiligen Expert:innen.
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