Tamacoinchi & Co – Studierende stellen ihre Blockchain Projekte vor

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Es ist Zeit für frischen Wind! Ein Debüt gab es in diesem Sommersemester mit dem von Jana Bulkin geleiteten Kurs “Blockchains mit Ethereum & Solidity”. Fünfundzwanzig Studierende der Fakultät Informatik und Mathematik lernten zunächst die theoretischen Grundlagen der Thematik kennen, um später anhand realer Bedingungen mit Hilfe moderner Tools ihre eigenen Projekte in Kleingruppen zu entwickeln.

Blockchain? Was muss ich mir darunter vorstellen?

Kurz erklärt für Nicht-ITler: Grob gesagt ist die Blockchain eine infinite Kette aus Puzzleteilen (Blöcken). Diese Puzzleteil-Kette ist nicht zentral an einem Ort gespeichert, zu dem jeder Zugriff hat, sondern in der Cloud. Jeder, der ein mit Daten gefülltes Puzzleteil erstellt oder erworben hat, bekommt automatisch eine komplette Kopie dieser Kette für die lokale Speicherung auf seinem Rechner. In dieser dezentralen Speicherung ist die Datensicherheit der Blockchain begründet, denn bei einer versuchten Fälschung wird automatisch Alarm geschlagen.

Eine detailliertere Beschreibung gibt es hier: Blockchain – Eine Antwort auf Ihre Frage nach zukunftsweisender Digitalisierung. Diese Technologie kann nützlich für allerlei verschiedene Geschäftsbereiche verwendet werden, wie die acht Studierendengruppen des Kurses allesamt eindrucksvoll beweisen konnten.

Die Projekte

  • NoFansToken: Vergleichbar mit dem SmartCollectables-Projekt, ist das Projekt von der Meme-Urheberschaft inspiriert und schafft eine transparentere Urheberschaft. Von Alexander Adlmueller, Valentin Altemayer & Yue Kun.
  • Flying Coins: Problemlösung von Flugversicherungen (komplizierter Schadensprozess, Gültigkeitsprüfung, Zeitsensitivität) mit automatisierten Smart Contracts. Von Nimra Ayub, Ha ton Thanh Huyen & Sofia Steinleitner.
  • Bazinga: Erfahren Sie unten mehr. Von Simon Hirner, Fabian Rittmeier & Vitaliia Savchyn.
  • HelpingHand: Mit Smart Contracts vereinfachen & sichern Christian Bernhard, Arian Geilen, Thomas Ziereis & Alexander Richter den Prozess der Geldspende an Freunde / Menschen in Not.
  • SmartCollectables: Benedikt Holzner, Ludwig Horn & Jakob Ruchnewitz machen den Besitz & die Urheberschaft von digitalen Kunstwerken transparenter, nachvollziehbar und fälschungssicher.
  • Safer Supply Chain: Ähnlich wie das Block Tracker-Projekt behandelt es die Intransparenz von Lieferketten durch den Einsatz von Blockchain-gestützten Smart Contracts. Von Athanassios Fugi, Dominik Pfluger & Caesar Sangsumran.
  • Tamacoinchi: Untenstehend mehr dazu. Von Florian Huber, Alexander Parr & Enis Tola.
  • Block Tracker: Problemlösung traditioneller Lieferketten (Datenmanagement, Ineffizienz, unzuverlässige Informationen) durch automatisierte Smart Contracts. Von Angelov Trajche, Johannes Krum & Lim Kok Hee.

Der Kurs ist ein großartiger Einstieg in die Welt der Blockchain-Technologien. Vor allem der praktische Teil – von der initialen Planungsphase unserer App ‚Tamacoinchi‘ bis hin zur fertigen Umsetzung – hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Enis Tola, Blockchain Kursteilnehmer & Student der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule München

Was vermittelt der Blockchains mit Ethereum & Solidity Kurs?

Nach der allgemeinen Einführung lernten die Studierenden die verschiedenen Anwendungsszenarien kennen – die gehen nämlich weit hinaus über das Gebiet der Kryptowährung. Die Studierenden haben sich die verschiedensten Ziele gesetzt: Da geht es ihnen zum Beispiel darum, Lieferketten transparenter zu gestalten, Urheber- und Besitznachweise digitaler Assets zu sichern, Spenden für Fundraiser-Aktionen einfacher zu gestalten oder Versicherungen und deren Einhaltung über Smart Contracts zu regeln.

Bevor es richtig ans Eingemachte ging, stand ein Solidity Tutorial auf dem Programm, anhand dessen die Studierenden einen schrittweise Einstieg in die Tools erlangten. Beispielsweise lernten sie Infrastrukturkomponenten kennen, die für eine Entwicklung von dApps (dezentralisierte Apps) notwendig sind, bevor dann auf Basis von MorpheusLabs SEED in den hands on Teil übergegangen wurde. Hier mussten dann zunächst vier Übungen absolviert werden, mit deren Hilfe das Zusammenspiel aller Komponenten auf praktische Weise Schritt für Schritt erarbeitet wurde. Anschließend ging es dann in die Projektarbeit.

Diese zuvor kennengelernten Use Cases, Best Practices, Solidity und reale Bedingungen bei der Evaluierung und Implementierung im Enterprise kamen nun im Anwendungsteil zum Tragen: Mithilfe der Blockchain PaaS SEED von MorpheusLabs entwickelten die Studierenden anhand eigener Ideen ihre Blockchain-Projekte. Zunächst machten sie Problematiken bestehender Geschäftsprozesse aus, um diese dann mithilfe der Blockchain Lösungen anzugehen. Der sich daraus ergebende Mehrwert sowie eine Geschäftsprozessmodellierung wurde herausgestellt.

Blockchain Implementation Process / Blockchain Implementierungs-Prozess

So begab sich das Team aus Florian Huber, Alexander Parr und Enis Tola auf eine kreative Zeitreise in die Neunziger. In Anlehnung an das beliebte Kinderspielzeug Tamagotchi ist ihr Produkt “Tamacoinchi” eine Weiterentwicklung, die sich durch Teamwork und Vernetzung mit Freunden und anderen Spielern auszeichnet. So kann man den Fortschritt gegenseitig verfolgen und auch aushelfen, wenn ein befreundeter Tamacoinchi kurz vor dem Aussterben steht.

Die Jury zeigt sich äußerst zufrieden mit den Projekten

Der Kurs-Höhepunkt erfolgte Mitte Juli, als die Studierenden ihre Projekte online vor dem Plenum vorstellten. Die Resultate waren allesamt aufwendig, kreativ umgesetzt und zeigten einen tollen Kenntnisstand der Materie.

So widmete sich das Team um Simon Hirner, Fabian Rittmeier und Vitaliia Savchyn dem Thema des Urheberrechts digitaler Bilder, den sogenannten Memes. Deren Verbreitung und Reichweite kann mitunter große Mengen an Klickzahlen, Bekanntheit und damit Vermögen generieren. Jedoch kommt immer wieder die Frage der Urheberschaft auf. Durch NFTs (Non-Fungible-Token), welche einmalig an die Erstversion des Memes vergeben werden, könnte dieses Problem behoben werden. Bei Weiterverbreitung kann die Urheberschaft immer nachgewiesen werden oder aber die Rechte daran auf digitalen Marktplätzen weiterverkauft werden.

Die Jury, bestehend aus Jana Bulkin, CEO von S2BConnected und mit weitreichender Erfahrung in der Blockchain Technologie sowie die IT-Spezialisten Francesco Menniti von der Münchener Niederlassung der Firma integrationWorks GmbH und Dorel D. Burcea von der in Singapur  sitzenden MorpheusLabs Pte., bewerteten die kreativen Kurs-Leistungen und freuten sich über die tollen Ergebnisse. Denn auch wenn wir hier nur zwei der Projekte exemplarisch vorstellen können, so sind auch alle anderen Resultate fantastisch gelungen. Mit solchen Ergebnissen freuen wir uns auf vielversprechende Berufseinsteiger:innen, die bereits praktische Erfahrung sammeln durften!

Wir freuen uns mit allen Teilnehmenden des Kurses über ihre gewonnene Erfahrung. Haben auch Sie Interesse daran, sich im Thema Blockchain weiterzubilden oder haben Sie bereits eine genauere Vorstellung, wissen aber noch nicht, wie Sie bei der Implementierung vorgehen sollten? In der Sache sind wir Ihnen gern behilflich und vermitteln Sie an die jeweiligen Spezialist:innen. Los geht’s!

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